Vor der Kalenderreform war das Datum der Wintersonnnenwende am 24.
Dezember! Es ist die Zeit der tiefsten Finsternis. Die Natur sammelt
neue Kräfte und es scheint, als würde ihr derzeit kein Leben innewohnen .
Dieser Umstand erklärt, warum die damaligen Menschen diesen Zeitpunkt
mit gemischten Gefühlen betrachteten. Dies ist die Zeit der immergrünen
Gewächse. Der Tannenbaum, vielleicht als Symbol der Weltenesche und auch
der Brauch grüne Kränze aus Buchsbaum oder Tannengrün an die Haustüren
zu hängen sind mit dem Wunsch nach Neubeginn verbunden. Der Kirche war
es nicht möglich den Menschen diese heidnischen Bräuche zu nehmen und so
wurden sie umgedeutet und christlich verpackt übernommen.
Der Atem der Welt scheint still zu stehen und inmitten der
Ungewißheit findet die Wende statt. Die große Göttin gebiert als
Neugeborenes den Sonnengott. Je machtvoller der Sonnengott wird, desto
länger werden die Tage. Das Licht hat wieder einmal über die Finsternis
gesiegt.
Wie wir unschwer erkennen, könnte es sich bei der Geburt Jesu um die
des Sonnengottes gehandelt haben und demzufolge wäre die christliche
Entsprechung für die große Göttin, die heilige "Maria".
Nach der Wintersonnenwende folgen die zwölf Rauhnächte. Nach altem
Glauben findet in dieser Zeit "die wilde Jagd" oder "das wütende Heer"
statt. Odin wurde im Gefolge von seinen Raben Wölfen und den Einherjern
begleitet. Frau Holle wurde von einer Hundemeute begleitet. Für viele
von uns sind die zwölf Tage zwischen Weihnachten und Dreikönig nichts
besonderes, doch für die Menschen aus der damaligen Zeit war klar was zu
tun war wenn es in dieser Zeit stürmte . Türen und Fensterläden waren
zu schließen und den neugierigen Kindern wurde eindringlich klar
gemacht, dass sie auf keinen Fall Wotan (Odin) oder Frau Frigg (Göttin
Holle) ansehen dürften. Da mit den Gottheiten die Seelen Verstorbener
über den Himmel jagten und heulten, wurde vor jedes Haus ein Opfer in
Form von Speis und Trank dargereicht. Das Heer sollte sich daran
stärken. Als Dank dafür, erwartete man im neuen Jahr Hilfe jedweder Art.
Die zwölf Rauhnächte symbolisieren die zwölf Monate des Jahres und
damit auch die zwölf Tierkreiszeichen. Den Anfang macht der Steinbock am
25. Dezember und der dazugehörige Monat ist der Dezember. Das Ende der
Rauhnächte ist der 05. Januar. Am 06. Januar wurden die Häuser durch
Räucherungen gereinigt und magische Zeichen zum Schutz an die Stürze den
Türrahmen gemalt.
Das Julfest feiert man mit der Familie und mit Freunden. Wir sollten
uns einen Moment Zeit nehmen und uns bewusst werden, dass die große
Mutter uns erneut das Licht in Form des Sonnengottes schenkt und ein
Neuanfang mt neuem Leben unmittelbar bevor steht. Es kann nicht schaden,
sich seiner Wurzeln und Vorfahren zu erinnern und Danke zu sagen.
God Jul