Das Julfest

Das Julfest war bei unseren Vorfahren eines der Hochfeste. An diesem Tag wurde des wiederkehrenden Lichtes gedacht. Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende oder auch Mittwinter. Für unsere Vorfahren war immer fraglich, ob nach dem Winter der Frühling wiederkehren würde und die nahezu tote Landschaft mit neuem Leben füllen würde. Vermutlich hing diese Angst mit der Tatsache zusammen, dass in der Edda die "Ragnarök" das Ende der Welt "die Götterdämmerung" durch drei aufeinanderfolgende Winter den "Fimbulwinter "eingeleitet wird.

 

Vor der Kalenderreform war das Datum der Wintersonnnenwende am 24. Dezember! Es ist die Zeit der tiefsten Finsternis. Die Natur sammelt neue Kräfte und es scheint, als würde ihr derzeit kein Leben innewohnen . Dieser Umstand erklärt, warum die damaligen Menschen diesen Zeitpunkt mit gemischten Gefühlen betrachteten. Dies ist die Zeit der immergrünen Gewächse. Der Tannenbaum, vielleicht als Symbol der Weltenesche und auch der Brauch grüne Kränze aus Buchsbaum oder Tannengrün an die Haustüren zu hängen sind mit dem Wunsch nach Neubeginn verbunden. Der Kirche war es nicht möglich den Menschen diese heidnischen Bräuche zu nehmen und so wurden sie umgedeutet und christlich verpackt übernommen.

Der Atem der Welt scheint still zu stehen und inmitten der Ungewißheit findet die Wende statt. Die große Göttin gebiert als Neugeborenes den Sonnengott. Je machtvoller der Sonnengott wird, desto länger werden die Tage. Das Licht hat wieder einmal über die Finsternis gesiegt.

Wie wir unschwer erkennen, könnte es sich bei der Geburt Jesu um die des Sonnengottes gehandelt haben und demzufolge wäre die christliche Entsprechung für die große Göttin, die heilige "Maria".

Nach der Wintersonnenwende folgen die zwölf Rauhnächte. Nach altem Glauben findet in dieser Zeit "die wilde Jagd" oder "das wütende Heer" statt. Odin wurde im Gefolge von seinen Raben Wölfen und den Einherjern begleitet. Frau Holle wurde von einer Hundemeute begleitet. Für viele von uns sind die zwölf Tage zwischen Weihnachten und Dreikönig nichts besonderes, doch für die Menschen aus der damaligen Zeit war klar was zu tun war wenn es in dieser Zeit stürmte . Türen und Fensterläden waren zu schließen und den neugierigen Kindern wurde eindringlich klar gemacht, dass sie auf keinen Fall Wotan (Odin) oder Frau Frigg (Göttin Holle) ansehen dürften. Da mit den Gottheiten die Seelen Verstorbener über den Himmel jagten und heulten, wurde vor jedes Haus ein Opfer in Form von Speis und Trank dargereicht. Das Heer sollte sich daran stärken. Als Dank dafür, erwartete man im neuen Jahr Hilfe jedweder Art.

Die zwölf Rauhnächte symbolisieren die zwölf Monate des Jahres und damit auch die zwölf Tierkreiszeichen. Den Anfang macht der Steinbock am 25. Dezember und der dazugehörige Monat ist der Dezember. Das Ende der Rauhnächte ist der 05. Januar. Am 06. Januar wurden die Häuser durch Räucherungen gereinigt und magische Zeichen zum Schutz an die Stürze den Türrahmen gemalt.

Das Julfest feiert man mit der Familie und mit Freunden. Wir sollten uns einen Moment Zeit nehmen und uns bewusst werden, dass die große Mutter uns erneut das Licht in Form des Sonnengottes schenkt und ein Neuanfang mt neuem Leben unmittelbar bevor steht. Es kann nicht schaden, sich seiner Wurzeln und Vorfahren zu erinnern und Danke zu sagen.

God Jul

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