| |
|
|
Hugin und Munin
oder Raben in der nordischen Mythologie
Fliegen treu die Botengänge,
allmorgendlich für ihren Herrn
wache Augen Tag um Tag
durchstreifen Berg und Tal
Kehren Heim am Abend
neue Kunde zu erstatten,
wo Allvater in Gedankenstille,
ihrer Ankunft harrt.
| |
|
| | |
Der Rabe gilt, und das ist gemeinhin unumstritten, als kluger und neugieriger Vogel. So wird in den Mythen von zwei Raben berichtet, die den Göttervater begleiten. Ihre Namen sind Hugin und Munin und sie bedeuten der Gedanke und das Gedächtnis. Ihre Aufgabe besteht darin, den Göttervater, der sie allmorgendlich an den Himmel schickt, mit den neuesten Informationen zu versorgen. Jeden Abend kehren sie zu ihm zurück und erstatten ihm Kunde. Ein weiterer Name Odins ist Hrafnagud (Rabengott).
Der Rabe wird auch als Totenvgel oder als der Bote des Todes verschrien. Man spricht ihm aber auch die Fähigkeit zu, die Anderwelt zu bereisen somit verkörpert er wie kein anderer Vogel den Mittler zwischen den Lebenden und der Welt der Geistwesen. Insofern erklärt sich auch, warum Odin, der ein Meisterschamane ist, von zwei Raben begleitet wird.
Es ist nicht unbedingt nötig, dass die Raben am Abend zu ihrem Herrn zurück kehren, da Odin in ständigem geistigen Kontakt zu seinen Vögeln steht. Als Boten des mächtigsten aller Götter waren die Raben den Germanen heilig. Ihr Flug und das Verhalten der Vögel vor der Schlacht war das wichtigste Omen. Außer den Raben waren den Germanen auch die Wölfe heilig und so überließen sie Odins heiligen Tieren die Gefallenen auf dem Schlachtfeld. Sie waren das ,,Opfer" für die Mittler zwischen Mensch und Gott. Vermutlich kommt daher auch der Satz ,,ein Fressen für die Raben".
|
|
|
| Der Rabenbaum | webmaster@rabenbaum.com |