Die Herstellung der eigenen Runen

Im Handel gibt es viele Bücher, die bereits ein Runenset beinhalten. Diese Runen sind in der Regel aus Plastik oder auch aus Glas. Wenn wir uns einmal vorstellen, durch wie viele Hände diese Runen gegangen sind und wie viel fremde Energie sie bis zur Fertigstellung aufgenommen haben, dann könnten uns berechtigte Zweifel kommen, ob diese Runen überhaupt für magische oder divinatorische Arbeit geeignet sind.

Selbstverständlich können wir auch solche Runen auf uns einstimmen und sie entsprechend für unsere magische Arbeit mit ihnen aufladen. Meiner Meinung nach, ist es jedoch sinnvoller (wenn man sich ernsthaft mit den Runen beschäftigen will) die Mühe in einen selbst gemachten Satz Runen zu investieren. Zum einen haben wir die Möglichkeit uns während der Arbeit intensiv mit den einzelnen Runen zu beschäftigen, und zum anderen nehmen die Runen unsere Energie bereits während der Arbeit an ihnen auf.

 

Für mich handelt es sich bei den Runen um eigenständige Lebewesen und je mehr man sich mit ihnen beschäftigt bekommt man schliesslich das Gefühl, dass jede einzelne einen eigenen Charakter besitzt.

Welche Materialien benötige ich? Zunächst einmal sollte man sich für ein geeignetes Material entscheiden. Je nach Geschick lassen sich Runen auf Holz in Stein oder in Ton ritzen. Da ich sowohl als Töpfer als auch als Steinmetz gänzlich unbegabt bin, will ich Euch hier die Herstellung der Runen auf Holzscheiben erklären..

Eine Stichsäge mit einem Feinsägeblatt oder auch eine andere Säge mit der man ca. 5 mm. starke Scheiben schneiden kann sind ideal. Desweiteren benötigt man Schleifpapier, etwas Leinöl oder Klarlack, ein Schnitzmesser oder ein Gerät zum gravieren von Holz und die Farbe zum färben der Runen. Runen wurden traditionell mit Blut gefärbt. Es wurde das Blut von Opfertieren genommen oder der Runenmagier färbte die Zeichen mit seinem eigenen Blut. Runensteine wurden mit einer dünnen Schicht aus Asche eingerieben, um die Runen sichtbar zu machen. Heutzutage kann man aber auch Ocker nehmen um die Runen zu färben.

Wie finde ich das richtige Holz? Die einfachste Möglichkeit für Menschen die keinen eigenen Garten besitzen besteht darin, einen ausgedehnten Waldspaziergang zu machen und die Natur mit offenen Augen zu betrachten. Ich meine damit, nicht stumpf nach Ästen Ausschau zu halten, sondern den Spaziergang zu genießen und das Alter des Waldes wahrzunehmen. Ihr werdet vermutlich danach nicht wissen für welches Holz ihr euch entscheiden sollt. Wenn möglich, nehmt totes Holz. Sollte das nicht möglich sein, dann führt ein inneres Gespräch mit dem Baum von dem ihr das Holz schneiden wollt. Erklärt ihm, warum ihr diesen Ast absägen wollt. Gebt ihm die Zeit seine Kraft aus dem Ast zurück zu ziehen und bedankt euch danach für das Holz. (Für diejenigen, die mich für Irre halten: Auch ein Baum ist ein Lebewesen und wir sollten es wie unsere Vorfahren halten und die Natur achten. Kein Arzt der Welt würde ein Bein ohne Vorbereitung amputieren. Abgesehen davon werden eure Runen stärker sein.) Der Ast sollte einen Durchmesser von ca. 3,5 bis 4 cm haben.

Das frische Holz solltet ihr an einem nicht zu warmen Ort trocknen lassen. Dadurch wird vermieden, dass das Holz aufplatzt.

Die Herstellung der Runen: Wenn der Tag gekommen ist, an dem ihr euch an die Arbeit machen wollt, dann sorgt dafür, dass ihr weitestgehend ungestört seid. Betrachtet das Ritzen der Runen als Ritual. Für diejenigen die mit den Runen nicht so vertraut sind kann es hilfreich sein, wenn ihr euch vorher noch einmal intensiv mit der jeweiligen Rune beschäftigt. Während des Ritzens konzentrieren wir uns dann voll und ganz auf die Rune und ihre Bedeutung. Lasst euch alle Zeit der Welt, es geht nicht um Geschwindigkeit. Sobald ihr eine Rune fertig habt, benutzt ihr das Schleifpapier bis ihr mit dem Gefühl zufrieden seid, welches die Rune eurer Hand vermittelt. An dieser Stelle könnt ihr schon ein wenig von der Kraft der Rune spüren. Wenn ihr eure Runen fertiggestellt habt, werden sie gefärbt. Diese Arbeit solltet ihr sehr sorgfältig ausführen, da das Holz keine Fehler verzeiht. Nachdem die Farbe getrocknet ist, werden die einzelnen Holzscheiben mit Leinöl oder Klarlack abgerieben. Jetzt ist der große Moment gekommen an dem sich die Holzmaserung mit der Rune verbindet und ihr euren ersten Satz Runen begutachten könnt.

Es ist sinnvoll für die Runen einen Beutel zu nähen in dem sie aufbewahrt werden, wenn ihr nicht mit ihnen arbeitet. Einige Runenmagier bevorzugen Seide da sie schlechte Energien fernhalten soll.

Ein kleiner Tip zum Schluss, behandelt eure Runen als etwas sehr persönliches mit viel Respekt. Auf keinen Fall solltet ihr sie herumreichen oder jedem zeigen.

Aber nun viel Spass beim orakeln.

 

Licht der Eichen
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