Der Überraschungsgast
liebe Freunde.
heute, passend zu den Rauhnächten bekam ich die folgende Geschichte per Email von einer Leserin, die Kirstin genannt wird.
Ich kann sie Euch nicht vorenthalten und so habe ich sie im folgenden eingestellt.
Kirstin erhielt sie von ihrem Großvater und schrieb sie nieder.
Gerne leite ich Eure Post an Kirstin weiter.
Ansuz
Ein Überraschungsgast (von Kirstin)
Es war ein kalter, windiger Wintertag, der Schnee lag hoch und die Sonne zeigte sich nur kurz um sich gleich wieder zu verstecken, Lars hatte den ganzen Tag Holz gehackt damit es im Haus warm blieb.
Die Tiere im Stall wurden von seiner Schwester Dana mit Tannenzweigen und Heu gefüttert, während sein Vater die Ziege melkte.
Sie waren arm und die Ernte war dieses Jahr sehr wenig gewesen so das sie diesen Winter sparsam mit den Lebensmitteln und dem Futter sein mussten. Lars hoffte, dass der Winter nicht zu lange werden würde, sonst wäre sein Vater gezwungen, sein geliebtes Pony Svala zu verkaufen.
Seine Mutter rief zum essen als ein Reiter auf einem zottigen grauen Pony aus dem Wald auf den Hof durch den tiefen Schnee ritt. Er war über und über mit Schnee bedeckt und sein Pony schnaufte und schwitzte vor Anstrengung als es vor Lars stehen blieb.
„ Guten Tag junger Mann, ich hab einen langen Weg hinter mir und noch einen längeren vor mir, könnten mein Ross und ich vielleicht bei euch Übernachten und uns ausruhen“ fragte der Fremde mit der langen roten Pudelmütze. „ Ich muss zwar erst meine Eltern fragen, aber bei uns wird jeder herzlich aufgenommen“ antwortete Lars und sein Vater der hinter ihn auftauchte sagte sofort „ Natürlich guter Mann. Bringen sie ihr Pony in den Stall ich hole sofort einen warmen Haferbrei für das gute Tier, wir haben nicht viel aber das teilen wir gerne mit ihnen. Im gehen schmiss er 2 hungrigen Raben eine Hand voll Getreidespelzen hin.
Lars half dem Fremden sein Tier in den Stall zu bringen. Nachdem es mit Heu und warmen Haferbrei versorgt war, gingen sie mit dem Vater zusammen ins Haus. Die Mutter hatte schon einen zusätzlichen Teller aufgedeckt, es gab Brot Ziegenkäse und Suppe. Nach dem Mahl setzten sich alle zusammen vors Feuer und während der fremde Geschichten von seinen Reisen als Wanderarbeiter erzählte, nähte die Mutter seinen zerrissenen roten Mantel. Der Vater redete noch lange mit ihm über die Menschen in der Umgebung.
Als Ruhe in dem kleinen Haus eingetreten war und Lars schon lange im Bett lag, das er sich mit seiner Schwester teilte, dachte er daran das Futter und Essen dieses Jahr doch so knapp waren und dann der Fremde, sein Vater hatte ihm angeboten länger zu bleiben damit er und sein Pony sich ausruhen könnten, aber dann würde weniger Futter für ihre eigenen Tiere übrig bleiben, ob Vater das bedacht hatte? Im nächsten Moment schämte er sich seiner Gedenken.
Das schlechte Gewissen trieb ihn in die Kälte um nochmals nach den Tieren zu sehen. Im Stall war es dunkel und warm, er schaute als erstes zu dem Pony des Fremden, es musterte ihn ruhig und blies ihm seinen warmen Atem ins Gesicht, als er ihm wohlwollend den Hals kraulte. Schließlich ging er auch zu Svala und vergrub sein Gesicht in ihrer dicken Mähne, als er ihr versprach, dass er extra wenig essen würde, damit sie sparen und Svala nicht verkauft wird, er merkt nicht, dass die Raben vom Abend ihn beobachten...
Als er ins Bett kletterte, hoffte er, dass am nächsten Morgen besseres Wetter ist. Am nächsten Morgen sind der Fremde, das Pony und die Raben verschwunden, aber die Vorratskammer ist gefüllt mit Nüssen, Getreide, Obst und einem Schwein auch der Heuboden über dem Stall ist voll. Der Vater sieht sich die Spuren des grauen Ponys genauer an. „ Schau nur Lars, die Spuren sehen aus, als ob das Tier acht Beine hatte.
Es war Sleipnir der Göttervater Odin hat uns besucht. Bevor er wieder ins Haus geht holt er den Tieren noch einige Zweige zum Knappern. Die Sonne schien von diesen Tag an wieder länger Tag für Tag, der Frühling kam, Svala blieb und bekam ein graues Fohlen mit ungeheuer flinken Füßen als wenn es noch mehr als vier hätte. Von dieser Winternacht an mussten sie nie mehr Angst haben zu hungern. Lars stellte jedes Jahr zum dunkelsten Tag eine Schüssel Hafer und ein Brot mit Milch heraus falls der Fremde mit den Pony wieder komme, jedes Jahr sind Hafer, Brot und Milch am nächsten Morgen verschwunden, dafür steht dann ein Sack mit leckeren Sachen da und Svala bekommt jedes Jahr ein graues Fohlen. Einige Mahle hat er seit dem versucht , die Spuren zu verfolgen, aber immer enden sie kurz hinter ihrem Hof in einer Schneewehe.
©by Kirstin
Zurück